Erzeuger: Château de Chamirey
Land: Frankreich
Anbaugebiet: Burgund
Rebsorten: 100% Pinot Noir
Farbe: rot
Flaschengröße: 0,75l
Flaschenanzahl: 1
Serviervorschlag
zu gegrillten Würstchen, Koteletts und Geflügel, orientalisch gewürzten Eintopfgerichten (Fleisch, Gemüse), Schinken, kalten Platten oder mittelkräftig gereiftem Schafskäse
Herstellung
Für den roten Mercurey wird der Pinot noir in den Dorflagen ebenso wie in den drei 1er Crus behutsam von Hand gelesen und streng sortiert, teilweise oder vollständig entrappt und nun zunächst vier bis sechs Tage bei 10 °C kalt eingemaischt, um erste Farbpigmente aus den Beerenhäuten zu extrahieren. Die Maische wird dann auf 24 °C erwärmt, um die alkoholische Gärung zu starten und die Temperatur langsam auf bis zu 31 °C zum Ende der Gärzeit erhöht, wobei die regelmäßige pigeage (wiederholtes Niederdrücken und Untertauchen des Tresterhutes) parallel die Konzentration der phenolischen Bestandteile (Farbe, Tannin) und Aromen aus den Beerenhäuten unterstützt. Nach abgeschlossener alkoholischer Gärung und angeschlossener Maischestandzeit wird der Wein vorsichtig abgezogen, die Maische sanft gepresst und nun Vorlauf und Presswein zwölf Monate getrennt in Eichenfässern (achtzig Prozent, davon zehn Prozent neue Fässer) und Edelstahltanks (zwanzig Prozent) ausgebaut. Im jeweiligen Gebinde vollenden die Weine auch ihren biologischen Säureabbau bevor man sie zurückvermählt und nur leicht filtriert auf die Flaschen füllt.
Weinnotiz
Im 17. Jahrhundert wurde Château de Chamirey auf einem Felsvorsprung in der Gemeinde Mercurey erbaut. Und noch heute überragt das eindrucksvolle Anwesen die weit ausgedehnten Weinberge der Appellation. Im Jahr 1934 hatte hier der Marquis de Jouennes seine erste Flasche roten Mercurey auf und unter dem Namen des Châteaus gefüllt: höchst modern, in einer Zeit, in der die Guts- oder Schlossabfüllung noch alles andere als die Norm war. Sein Schwiegersohn Bertrand Devillard, der als sein Nachfolger die Weingutsleitung übernahm, führte es mit derselben Dynamik und Weitsicht weiter. Sukzessive erweiterte Devillard nicht nur den Besitz durch Zukauf bester Lagen und Terroirs in Mercurey. Er vererbte auch seine Winzer- und Weinbauleidenschaft. An seine Kinder, Aurore und Amaury Devillard, denen heute die Führung von Château de Chamirey mit heute insgesamt 37 Hektar Rebland obliegt.
Allein 15 Hektar der Chamirey-Weinberge liegen in sechs Premier-Cru-Lagen. Zwei von ihnen, die Premiers Crus 'Ma Mission' (Chardonnay) und 'Les Ruelles' (Pinot noir) sind rare Monopole, also im Alleinbesitz von Château de Chamirey. An den vier anderen, den Premiers Crus 'Clos du Roi', 'Clos l'Evêque', 'En Sazenay' und 'Champs Martin' (alle Pinot noir) hält Chamirey mehr oder weniger große Anteile. So ergibt sich ein facettenreicher Spiegel der vielen feinen Boden- und Klimabesonderheiten der Appellation Mercurey, die den Château de Chamirey-Weinen ihren ganz eigenen Charakter verleihen.
Mercurey ist eine der fünf Village-Appellationen der Côte Chalonnaise, die sich als schmaler Streifen südlich der Côte de Beaune anschließt. Mit rund 650 Hektar Rebfläche ist Mercurey nicht nur die größte, sondern auch die qualitativ bedeutendste Weinbaugemeinde im Chalonnais. Die Appellation allein erzeugt fast genauso viel Wein wie seine (Stillwein-)Nachbarn Givry, Rully und die Weißwein-Appellation Montagny zusammen. Und das auf höchstem Niveau. Rund ein Fünftel der Mercurey- Rebflächen ist seinen 29 Premier-Cru-Lagen vorbehalten. Rotwein dominiert. Er wird aus Pinot noir burgundisch sortenrein zu dunklen, vollmundigen Qualitäten gekeltert: konzentriert, harmonisch und mit ausgezeichnetem Potenzial ausgestattet. Ein deutlich kleinerer Anteil entfällt auf den nicht minder feinen Chardonnay, der auf vom Kalkstein dominierten Böden elegante, kraftvolle Weißweine mit duftiger Frische hervorbringt. Mercureys Sonderstellung innerhalb der Côte Chalonnaise lässt sich auch an den strengen Ertragsbeschränkungen der Appellation ablesen, die mit 35-45 h/ha dieselben Höchstmengen wie an der Côte d'Or vorsehen, während alle umliegenden Gemeinden 5 hl/ha mehr produzieren dürfen.